Sonntagsgedanken: Ich ärgere mich darüber, dass ich es wieder nicht geschafft habe mein New York Reisetagebuch online zu stellen, geschweige denn überhaupt zu schreiben. Auf der anderen Seite gab es wichtigere Dinge: das Leben in vollen Zügen genießen. In den letzten Monaten setzte ich mich selbst unter chronischen Stress. Immer und immer wieder ging es um das Tutorium und alles weitere blieb auf der Strecke. Es ist beendet, wir sind fertig! Und das musste irgendwie gefeiert werden und deshalb stand die Woche unter dem Motto „einfach mal machen!“.

Einfach mal lachen

Am Montag kam ich mit etwas geknickter Laune vom Einkaufen. Ich wollte mich grade über die unzähligen Idioten beschweren, die mir beim Einkaufen im Weg standen. Über die Kassiererin, die meine Sachen immer weiterschob und ich mit dem Einpacken gar nicht mehr hinterher kam. Darüber, dass ich den Bus um genau eine Sekunde verpasste und dass der Weg zur Uni an diesem Tag irgendwie unnötig war. Dann begrüßten mich allerdings Melissa und Simone (mit ausgesprochen guter Laune) an der Tür und ja – was soll ich sagen – ich konnte gar nicht anders als zu grinsen. Und seit Ewigkeiten saßen wir stundenlang in der Küche und redeten über das Leben und (natürlich!) über die Männer.

Ach ja Männer: auch diese Woche gibt es dazu keine neuen Erkenntnisse. Eher mehr Verwirrungen und Fragen und genau aus diesem Grund lassen wir das Thema einfach sein.

Nasen-OP hier, größere Brüste da

Doch ein Thema, was mich diese Woche mal wieder sehr beschäftigte: Sind Schönheit-OPs plötzlich zur Normalität geworden? Mein Feed ist voll damit und wenn nicht mein Feed, dann vorgeschlagene Beiträge. Hier eine neue Nase, da dickere Lippen und die Brüste dürfen wir natürlich auch nicht vergessen. Ich finde es nicht verächtlich, eine solche Operation durchzuführen, wenn durch (z.B. kleine Brüste) schlimme Depressionen entstehen oder Atemprobleme durch eine schiefe Nase. Doch habe ich das Gefühl, dass diese Operationen momentan einfach unüberlegt passieren. „Ach, die hat neue Brüste? Keine schlechte Idee, nehme ich auch.“ „Meine Nase passt heute irgendwie nicht zum Outfit, vielleicht sollte ich sie ändern lassen.“ „Mit einem Schiffchen auf dem See schippern war gestern! Das Schlauchboot gehört ins Gesicht!“ – ihr lacht aber so sieht die bittere Wahrheit aus. Schöner, größer, schlanker, besser.

Dazu nur kurz von mir: ich habe jetzt etwas länger darüber nachgedacht, was ich (wenn ich könnte) an mir ändern würde und ich bin auf rein gar nichts gekommen. Ich habe nicht die perfekte Figur aber da ist mit ein wenig Sport und besserer Ernährung genug rauszuholen. Meine Brüste sind nicht in der schönsten Form aber hallo? Alle Formen von Brüste sind auf ihre eigene Art und Weise schön! Ja, auch meine Nase hat einen kleinen Hügel aber deswegen sich Schmerzen auszusetzen? Nein, danke! Wir sollten lernen uns selbst zu lieben. Bitte tut das! Bitte tut das ALLE!

Mit den Gedanken beende ich den heuten Sonntags-Post und wünsche euch eine fabelhafte kurze Woche. Für mich geht es am Donnerstagmorgen nach Hause und das macht mich grade sehr glücklich.

xxx, Anne-Marie