Schon mal darüber nachgedacht, wie das Leben jetzt wäre, wenn Dinge anders gelaufen wären? Hätte ich jetzt Haus, Hund, Mann und Kind? Würde ich lieben und geliebt werden und wäre ich all diese Schritte gegangen, die ich gegangen bin? Wäre ich gereift, wäre ich glücklich, wäre ich zufrieden? Inspiration zu diesem Blogpost kommt von meiner liebsten Aylin. Sie hat einen wundervollen Artikel veröffentlich, der mich zum Nachdenken angeregt hat – zum Zurückdenken, zum Erinnern.

Wenn das Leben dir den Boden unter den Füßen wegreißt und du still stehst für wenige Minuten, Stunden, Tage, Monate. Wenn du in Gedanken Namen für deine Kinder rausgesucht hast, Lampen für das Haus aussuchst und dich quasi entschieden hast zu bleiben, zu vertrauen und deinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Wenn du heute noch oft an die Zeit zurückdenkst. Wie war es? War ich glücklich? War ich verliebt? War es Gewohnheit? Was war es?

Wenn wir heute schreiben ist es, als wäre es gestern gewesen. Es ist, als wäre alles noch wie immer – wie früher. Als würden wir uns beide nicht gehen lassen können. Als würde uns etwas verbinden. Als würde ich spinnen.

Doch was wäre gewesen, wärst du geblieben, wäre ich geblieben und wäre dieses komische WIR geblieben? Wäre ich dann hier? Wäre ich dann glücklich? Wäre ich dann ich? Würde ich studieren und würde ich mein liebstes Hobby zum Beruf gemacht haben? Wäre ich gegangen, um meine Träume zu verwirklichen?

Ich finde es selbst etwas fragwürdig, wieso mich diese Themen beschäftigen, ich mir den Kopf darüber zerbreche und Freunde damit nerve. Aber kennt ihr dieses Gefühl, wenn Dinge euch ab und zu und immer wieder in den Kopf kommen. Wenn ihr nie richtig damit abschließen konntet? Nie wusstet wieso, weshalb und warum? Als würde der beste Freund von heute auf morgen verschwinden und er niemals ein Wort darüber verliert, wieso er gegangen ist. Wieso zu diesem Zeitpunkt  und wieso dahin. Es sind wirre Gedanken, die ich mir mache. Und ich mache sie mir nicht jeden Tag. Ich mache sie mir heute. Habe sie mir vor einigen Tagen gemacht, an meinem Geburtstag, kurz nach dem ich nach Stuttgart kam und letztes Jahr zu Weihnachten. Doch merkt ihr es? Die zeitlichen Abstände werden kleiner. Und ich habe Angst davor, dass sie noch kleiner werden. Deshalb schreibe ich es runter, denn meine Mama sagt immer, es würde helfen Dinge einfach auszusprechen, auszuschreiben, auszuschreien. Raus damit!

Wenn ich meine Jugend Revue passieren lasse, war sie großartig. Sie war verrückt. Ich hatte viele Freunde, viele Partys, viel Alkohol, viel Spaß. Ich würde rein gar nichts ändern wollen, weil es perfekt so war, wie es war. Weil ich dadurch so geworden  bin, wie ich bin. Man reift durch die Erfahrungen, Fehler und Taten des Lebens. Und genau deshalb ist es gut, wie es passiert ist, auch wenn es traurig war, hart, schmerzhaft und schwerverdaulich. Auch wenn es Tränen kostete, Gedanken und Zeit. Doch genau das war es Wert.

Ich bin jetzt hier. Ich studiere das, was ich schon immer studieren wollte. In einer Stadt, die ich noch nie vorher gesehen hatte. Ich lebe hier und ich liebe es hier. Ich habe mein Hobby zu meinem Beruf gemacht. Ich habe tolle neue Freunde gefunden und meine alten Freunde noch mehr zu schätzen gelernt. Ich habe eine tolle Familie, die mich unterstützt und hinter mir steht. Sie sind für mich da auch wenn es in ihrem Leben nicht immer perfekt läuft. Und ich weiß, dass ich ihre Nummer eins bin und bleiben werde. Ich habe außerdem einen wundervollen Nebenjob, mit liebevollen Kolleginnen, die in kürzester Zeit mein Herz erobern. Ich bin glücklich!

In Zukunft will ich Reisen. Ich will fremde Länder entdecken. Ich will noch mehr arbeiten, noch mehr geben. Ich will mein Baby unboundedambition wachsen sehen. Ich will so viel lernen. Ich will Menschen Mut machen. Ich will Menschen meine Geschichte erzählen. Ich will Menschen glücklich sehen.

Ich lebe im JETZT und blicke positiv in die Zukunft.

Kein würde, werde, will. PRÄSENS, Gegenwart, JETZT! Und genau das ist es. Man kann zurückblicken und in Erinnerungen versinken aber niemals darf man vergessen wer man jetzt ist, wie glücklich man ist und wie Erfahrungen einem reifer machen. Niemals darf man aufhören an sich selbst zu denken. Niemals darf man sich von der Vergangenheit einholen lassen.

Wir leben im Jetzt. Genießen wir unser Leben – in vollen Zügen!