Erinnert ihr euch an vor einem Jahr? An mich? Damals! Mein zweites Zuhause war das Fitnessstudio. Pünktlich um 20 Uhr stand ich auf der Matte, trainierte eine Stunde und schleppte mich anschließend aufs Laufband. Ich war motiviert, konnte mir mein Leben ohne Sport nicht vorstellen. Tausende Bilder vom Spiegel mit meinem Po, meinen Beinen, meinem Bauch – ging da schon ein Zentimeter runter? Sehen meine Beine straffer aus, mein Po schon praller? Der Kampf für die Bikinifigur und nach dem Urlaub? Ein neues Leben, ein neuer Rhythmus, kein neues Ziel, keine Zeit, keine Motivation, kein Sport, kein Fitnessstudio.

Doch ist es so schlimm zu verlieren? Solange man aufsteht, weiterkämpft und das tut, was einem selbst gut tut dann niemals!

Worum soll es denn heute gehen? Um das Eingeständnis, dass ich mich habe gehen lassen seit Sommer 2015? Zum Teil. Um die Rechtfertigung, dass ich kaum Zeit für den Sport habe? Weniger! Dass ich einen guten Weg zu mir zurückgefunden habe? Genau darum!

Es geht nicht um Gewicht auch wenn man mir ansieht, dass ich nicht mehr das vom letzten Sommer trage. Das was ich in dieser Zeit gelernt habe ist weitaus mehr wert. Sich mit Dingen unter Druck zu setzen macht uns nicht glücklich. Also lasse ich es sein.

Ist mir nicht nach bloggen, dann blogge ich nicht. Der Content wäre auch für euch nicht schön zu lesen. Habe ich keine Lust auf gesunde Ernährung, dann esse ich Schokolade. Verbiete ich sie mir, habe ich noch mehr Hunger darauf. Will ich keinen Sport machen, dann mache ich ihn nicht. Warum quälen? Früher hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass ohne Qualen keine Erfolge sichtbar sind.

Doch wie sieht das ganze umgekehrt aus? Manchmal habe ich Lust zu Bloggen aber einfach überhaupt keine Zeit und manchmal habe ich auch Lust auf gesundes Essen und am Sonntag einfach keins im Hause. Und was ist, wenn ich Lust aufs Fitnessstudio habe, mein altes kündigen musste und nun in Stuttgart bin und kein Fitnessstudio habe? Richtig! Ich suche mir eins, schaffe Zeit zum Bloggen und kaufe gesundes Essen am Montag.

Nach 1,5 Monaten ohne Sport hatte ich richtig Lust darauf. Ich war erstaunt von mir selbst und musste diese Gelegenheit ergreifen. Schnell anmelden im nächsten Studio und los geht es. Ich wollte ein preiswertes Studio, das trotzdem alles hat, was ich brauche. Überglücklich kann ich verkünden, dass sich mein Gym nur 8 Minuten Fußweg von meinem neuen Zuhause befindet und es wohl nicht besseres gibt.

Jetzt bin ich also angemeldet und „back on track“? Eines ist Fakt: Ich strebe niemals im Leben mehr meine 68kg an. Auch wenn ich mir beim Anblick meiner Fotos denke „sieht schon gut aus“, denke ich im gleichen Atemzug daran, was ich dafür gegeben habe und genau das lässt mich die Mission wieder abbrechen.

Doch wieso gehen wir dann ins Fitnessstudio? Natürlich definiert jeder für sich selbst ein Ziel. Die eine möchte Fettmasse abnehmen, die andere an Muskelmasse zu nehmen. Manch einer braucht den Sport zum Ausgleich der Arbeit und jemand ganz anderes macht es vielleicht aus Langeweile. Wieso macht ihr Sport?

Ich mache es um in meine Lieblingsjeans zu passen. Ach doch zum Abnehmen? Nein! Zum Wohlfühlen. Diese Jeans ist mindestens 10 kg mitgewachsen doch wenn ich sie jetzt versuche abzunehmen ist an der Hüfte Schluss. Meine T-Shirts sitzen am Bauch etwas eng und auch meine Pullis und Jacken sehen nicht so oversized aus, wie ich es gerne hätte. Und da wären wir wieder beim Thema: Machen, wenn du es auch wirklich willst. Alles andere wäre eine Qual und quälen sollten wir uns niemals.

Doch wie komme ich nach einer längeren Pause zurück zum Sport? Was motiviert mich? Was lässt es mich machen?

Einfach tun ist wohl das Motto. Verspürt ihr Lust auf Sport, dann geht raus und macht Sport. Lasst diesen Motivationsschub nicht verfliegen. Macht euch keine Gedanken, ob ihr nicht doch etwas anderes wichtigeres zu tun habt. Macht Sport, wenn ihr Lust auf Sport habt und die Motivation verspürt.

Seid ihr nicht motiviert zum Sport, weil ihr beispielsweise müde seid, dann überlegt euch ob ihr wirklich so müde seid, dass ihr keinen Sport machen könnt oder ob es einfach nur euer Schweinehund ist, der euch hindern möchte. Bei zweitens: Killt ihn!

Auch immer gut, wenn man nicht so viel Motivation zum Sport hat: Verabredet euch mit Freunden und macht gemeinsam etwas für euren Körper. Genau deshalb habe ich mich mit einer Kommilitonin zusammen angemeldet. Jetzt können wir uns gegenseitig motivieren und zum Sport tragen.

Folgt Accounts, die euch zum Sport animieren und euch mit ihrem aktiven und gesunden Leben inspirieren. Achtet aber darauf, dass sie eine gesunde Einstellung zum Leben haben. Zu viel Training und zu wenig Essen ist kein gesundes Leben. Solltet ihr Accounts kennen, die euch persönlich motivieren, dann schreibt sie gerne in die Kommentare um auch andere Leser auf diese Accounts aufmerksam zu machen.

Wo wir schon beim Thema sind: Findet Gleichgesinnte. Vor allem auf Instagram findet man tolle Frauen und Männer mit ähnlicher Mission. Traut euch und schreibt diese an. Meistens entstehen tolle Motivationsgruppen und lange Freundschaften. Auch ich habe im Dezember eine Motivationsgruppe gegründet: GRUPPE HIER ENTLANG!

Wie findet ihr Motivation zum Sport? Teilt auch das in den Kommentaren.

Jetzt am Anfang beginne ich mit leichten Übungen, um meine Grundfitness erst einmal wieder aufzubauen. Etwas Ausdauersport gekloppelt mit Kraft. Ich gehe zum Body-Attack-Kurs, den ich bis Ende Januar regelmäßig in meinem alten Studio besucht habe. Auch wenn ich kaum Zeit für Sport hatte, habe ich mir für diesen Kurs so gut wie immer die Zeit genommen.

Nach ca. 3-4 Wochen möchte ich dann wieder richtig mit dem Kraftsport einsteigen und nach meinen alten Plänen trainieren.

Merke: Langsam starten. Kleine Ziele setzen. Dran bleiben! Erfolge sehen!

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