Jedes Jahr das Gleiche. Ich sitze wieder hier und schreibe meinen Jahresrückblick und wenn ich damit fertig bin, setze ich mich an meine Vorsätze für 2018. Das ist eben so. Das macht man eben so. Es ist das dritte Jahr infolge. Wieso blicken wir zurück? Sollten wir nicht eigentlich immer nach vorne schauen? Wieso lieben wir Erinnerungen? Und warum erzählen wir die schönsten Sachen noch Jahre später hunderte Male. Immer und immer wieder die gleichen Geschichten, die gleichen wunderschönen Erinnerungen, die gar nicht mehr im Hier und Jetzt sind. Die Menschen sind weg, du bist anders, ich bin anders und die Welt ist plötzlich auch verändert. Und trotzdem denken wir daran, als wäre es gestern. Ich könnte mehrere Momente aufzählen, die ich aus den letzten Jahren liebe. Personen und Erinnerungen, die gar nicht mehr da sind, ich manchmal wünschte, dass sie noch hier wären und mich dann erinnere, dass ich es doch nicht will. Ich rede um den heißen Brei. Ich kann es nicht, kann keinen Jahresrückblick schreiben. Keinen klassischen. Keinen Januar das, Februar das und im Mai da war ich enttäuscht. Ich fasse das Jahr in drei Worte zusammen: Reisen, Arbeit, Glücklichsein.

Rückblickend war das Reisen das Schönste

Das Reisen veränderte mich, machte mich mutig, erfahrener, abenteuerlustig. Ich lernte ein neues Gefühl kennen: Frei sein. Im Flieger buche ich mir einen Fensterplatz und schaue wie ein kleines Kind jedem Start zu, bewundere die Wolken, schieße mehrere Fotos und mache Videos. Bin jedes mal fasziniert. Auf den Reisen in 2017 habe ich tolle Menschen kennengelernt und bin mit wundervollen Personen verreist. Travelbuddy #1: Angie – was wäre ich nur ohne sie? Immer hat sie alles akzeptiert. Sie war nicht sauer, als ich für einen Job den Thailand-Urlaub verkürzte. Sie hält meine Launen aus, machte täglich mehrere Hundert Fotos und schenkte mir so viel ihrer positiven Energie. Mit ihr zusammen ging es in 2017 nach Thailand, Bali und New York. Danke, dass du an meiner Seite warst bei den schönsten Urlauben.

Travelbuddy #2: Diana – Humus, Brot und Vino aber davon bitte viel zu viel. Paris, Cardiff und New York eroberten wir gemeinsam. Essen ist genau unser Ding. Genauso wie glücklichsein, lachen und Fotos machen. Du bist meine gefundene Fotografin und weißt immer, was ich brauche (egal ob im Urlaub oder in der Heimat). Danke, dass ich dich zum New York Marathon begleiten durfte – eines der emotionalsten Erlebnisse in 2017. Ich war ständig den Tränen nahe. Wegen dir, wegen Angie, wegen allen Menschen vor Ort, wegen diesem Gefühl, dieser Stimmung und wegen New York.

Best Friends Travelbuddys: Anni und Maxie – Mit Maxie verwirklichte ich im April 2017 einen langgehegten Traum: NEW YORK! Ich konnte mein Glück kaum fassen, als wir die Reise Anfang 2017 buchten. Eine Woche in dieser unglaublichen Stadt, die wir immer nur aus Filmen kannten. Es war wunderschön! Mit Anni ging es im August nach Lissabon. Diese Häuserfassaden. Wow! Ich liebte jede kleine Gasse, die Straßenbahnen, das Wasser und Kopfsteinpflaster.

Das Reisen macht einen erwachsener. Es lässt einem die Welt bewusster wahrnehmen, sie anders zu schätzen und offener zu sein. Open-minded – so heißt es doch immer und genau diese Eigenschaft erlernt man durchs Reisen. Ich hetze weniger, meckere nur noch halb so viel, verstehe Dinge manchmal einfach besser und habe immer guten Gesprächsstoff.

Rückblickend forderte mich die Arbeit und machte mich noch ehrgeiziger

Ein fester Job, so wie ihn viele haben. Den hatte ich auch. Neben meinem Studium jobbt ich bei mymuesli und immer wenn ich Lust hatte war ich Bloggerin. Doch die Lust am Müsli verkaufen verging mir und ich wollte wieder kreativ arbeiten. Ich kündigte meinen Job und stürzte mich ins Abendteuer und es klappte! Bis spät in die Nacht schrieb ich Konzepte, E-Mails, Kostenvoranschläge, Rechnungen, bearbeitete Fotos, machte meine Steuern, schrieb Blogposts und plante meinen Instagram-Feed. Und obwohl ich Anfang des Jahres mein Studium oft vernachlässigte, wollte ich im 4. Semester alles unter einem Hut bekommen und arbeitete doppelt so hart. Mit Erfolg. November und Dezember – die schlimmsten Monate des Jahres. Ich stand ständig unter Strom hatte mehrere To-Do-Listen, die ich sowieso niemals alle abhaken konnte. Dinge wie „dem Putzplan der WG nachgehen“ rutschten ganz nach unten. Busy Leute, busy. Trotzdem war es irgendwie möglich Uni und Blog gemeinsam zu bewältigen. Privatleben? Nein, danke! Blogcember, aber klar doch!

Der Blogcember zeigte mir am Ende des Jahres nochmal wozu ich fähig bin, was ich schaffen kann und mit wie wenig Schlaf ich auskomme. Und ich hatte nie den Gedanken im Kopf „ich kann nicht mehr, ich gebe auf!“. Es war eher ein „es würde noch ein bisschen was gehen“. Und egal wie viele Projekte am Ende gleichzeitig liefen und wie viele Kooperationen und Kampagnen ich glatt über die Bühne bringen wollte, es klappte. Mit jedem Ergebnis war ich zufrieden und konnte immer stolz sagen „da steckt 100% Liebe drin“. Trotzdem bin ich auch froh über die Tage an denen es gelassener war. An denen ich zwar arbeitete aber immer noch genug Platz für Kreativität und Machen war.

Besonders Dankbar bin ich in 2017 über die großartigen Chancen. Otto, Garnier, Tchibo, New Look, Libratone, Telekom, das Lollapalooza – alles große Namen und ich durfte Teil verschiedener Kooperationen sein. Wow! Kann mich bitte einer kneifen? Marken, die man fast alle seit der Kindheit kennt und irgendwie auch damit aufgewachsen ist. Long Story short: Danke für das Vertrauen! An die Marken und Kooperationspartner und an euch als Leser, Follower und Konsumenten.

Rückblickend war es ein Jahr zum glücklich sein

Auch wenn es nicht immer so schien – ich war jeden Tag glücklich. Und es kommt immer auf die Sichtweise an. Möchte ich unglücklich sein, bin ich es aber entscheide ich mich jeden Morgen dies nicht zu sein und zu Strahlen und zu Lachen dann tue ich das auch. Und natürlich ist es nicht jeden Tag einfach. Und auch ich habe gute und bessere Tage aber ich versuche es immer und immer wieder einfach glücklich zu sein – vor allem in 2017.

Ich erinnere mich an kaum negative Tage. Okay doch! Von der Situation hatte ich schon in anderen Postings geschrieben. Dieses „ich weiß nicht, wo ich bleiben möchte“. Ich reiste so unheimlich viel in 2017, dass ich irgendwann nicht mehr wusste, ob ich überhaupt irgendwo für länger bleiben möchte und bleiben kann. Ich war kurz in Stuttgart, kurz in Berlin, kurz in Wien, wieder in Berlin, zurück in Stuttgart, doch schnell wieder nach Berlin. Es war ein schrecklicher Kreislauf und irgendwie war ich zu dieser Zeit nicht wirklich ich selbst. Ich war auf der Suche nach meinem ICH und nach dem, was ich wirklich will. In dieser Zeit lernte ich Entscheidungen zu treffen, immer positiv zu denken und sich nicht über eine Beziehung zu definieren und dass Single sein nicht schlimm ist, sondern mutig. Ich schaffe es alleine. Ich brauche niemanden an meiner Seite, der mich lenkt, mich unterstützt, da ist oder mir Ratschläge gibt. Jedenfalls keine männliche Person mit der ich eine Liebesbeziehung führe. Ich kann auch alleine mehr als glücklich sein.

Und wie war 2017 sonst so?

BUNT! Musikalisch! Traumhaft! – ich hatte einen tollen Sommer, zwei Festivals, viel Zeit mit Freunden, Urlauben, Strand und Meer. Und wenn ich euch etwas wünschen könnte, dann wäre es ein genauso tolles 2017 gehabt zu haben, wie ich. Fühlt euch gedrückt!