Viele Mails bekomme ich, viele Mädchen, die immer die gleiche Frage stellen. „Wie hast du es geschafft?“ Erinnert ihr euch noch an meinen einen Text? Meine Abnahme? Ich habe in diesen meine komplette Abnahme offen gelegt, alles was ich jemals probiert hatte in diesen 2 Jahren, jedes Kilo beleuchtet, jede Sportart beschrieben und zum Schluss darum gebeten keine Fragen mehr dazu zu stellen und vorallem nicht mehr diese eine Frage „Wie hast du es geschafft?“. Doch ist diese Frage „Wie hast du es geschafft?“ gar nicht mehr auf meine Abnahme bezogen. Sie ist darauf bezogen, wie ich es geschafft habe endlich von den ganzen Diäten wegzukommen und glücklich zu sein.

So viele Mädchen, natürlich auch Jungs, kämpfen dort draußen jeden Tag für ihren Traumkörper. Sie quälen sich mit Lowcarb, rennen täglich, manchmal auch 2x, ins Fitnessstudio. Anfangs bringt es Erfolge, dann stagniert es, eine Lösung muss her. Es folgt das erste Programm, die nächste Crash Diät oder radikale Abnahme. Kalorien werden gekürzt, wo es geht und so lange der Körper mit macht und manchmal noch weit hinaus. STOP!

Vielen merken nicht, dass sie sich in dieser Situation befinden. Ich selbst habe es doch auch nicht wahr haben wollen. Ich war mittendrin und lange gab es keinen Ausweg. Von ständigem Lowcarb und Übertraining in einen gesunden und vorallem ausgewogenen Lebensstil? Alles ist möglich, wenn du es einsiehst, verstehst und erreichen möchtest. Und das wichtigste: es braucht Zeit, viel Zeit.

Ende Oktober 2014 habe ich meine Lowcarb-Diät abgeschlossen, mich dann bis Februar an Kalorienz zählen und Kohlenhydrate geübt, dann mich dafür entschieden mich mit der Stoffwechselkur zu quälen und danach ging einiges bergab. Sicherlich nicht unbedingt wegen der Kur, sondern weil mein Körper nicht mehr wollte und vor allem ich nicht mehr wollte. Im April also beschloss ich dem ganzen ein Ende zu setzen. Die Waage kam weg, das Maßband musste reichen. Was gesund ist, wusste ich. Mit dem Sport begann ich wieder und vor allem regelmäßig. Ich hatte vier feste Tage an denen ich trainieren ging, aß ausgewogen, mal zu viel Schokolade und auch mal etwas mehr Eis. Ich musste anfangen mich an normale Portionen zu gewöhnen und weg zukommen von dem fressen, wobei ich mich ab und zu erwischte.

Seit Februar habe ich Annabell wieder an meiner Seite. Wir waren früher schon sehr gut befreundet. Aber das ist sehr lange her (2007). Wir haben sogar zusammen Abi gemacht, uns nur irgendwie in dieser Zeit nicht für einander interessiert und uns anschließend aus den Augen verloren. Nach dem sie wieder zurück nach Potsdam zog, sahen wir uns öfter im Fitnessstudio und beschlossen absofort zusammen zu trainieren. Ich wollte nicht mehr alleine mit den Männern im Freihantelbereich stehen und kein Bankdrücken machen können, weil mir niemand helfen konnte bzw. mich vor der Hantel retten. Ab März trainierten wir also nach einem Trainingsplan, es wurde immer regelmäßiger und vorallem machte es immer mehr Spaß.

Warum ich das alles erzähle? Weil ich der Meinung bin, dass Annabell mein Schlüssel zum Glück war. Kitschig oder? Aber durch den Umgang mit einer Person, die die gleichen Ziele hat, den Ehrgeiz sie ebenfalls erreichen zu wollen. Und wenn diese Person aber komplett andere Ansichten hat, was gut für den Menschen ist. Annabell ist gelernte Diätassistentin. Ich musste im Prinzip alles glauben, was sie sagte. Und Schritt für Schritt bewegte ich mich in ein gesünderes Leben. Wir kochten gegenseitig für den anderen, teilten unsere Rezepte und Erfahrungen. Wir inspirierten uns und ganz nebenbei gingen wir ordentlich zum Sport und trainierten.

Was das nun alles bedeutet? Es ist wichtig zu wissen, welche Ziele man hat und was man erreichen möchte. Dementsprechend sucht man sich Personen, die einen inspirieren. Wenn jeder für seine Ziele kämpft und die einen selbst glücklich machen, dann bleibt dran. Kämpft für sie und wenn euer Ziel ist nächstes Jahr beim Bodybuilding auf der Bühne zu stehen, oder 20 kg abzunehmen, 10 kg zunehmen. Doch sobald ihr merkt es sind Ziele, die euch wahnsinnig und krank machen, nehmt einen anderen Weg und guckt, ob euer Ziel, wirklich zu eurem Weg gehört. Manchmal eifern wir Personen zu sehr nach und vergessen dabei wir selbst zu sein. Manchmal haben wir verlernt zu wissen, wer wir überhaupt sind.

Kommt Zeit, kommt Rat. Man nimmt nicht von heute auf morgen 10kg ab, genau so wenig, wie wir von heute auf übermorgen unser Leben komplett umkrempeln können. Lasst euch Zeit. Findet euren Weg zum Glück. Jeder muss einen anderen nehmen, mit unterschiedlichen Steinen, Straßen, Kurven, um bei einem anderen und vorallem bei seinem eigenen Glück anzukommen.

Glück und glücklich sein wird von jedem anders interpretiert. Aber so lange du auf die Menschen in deinem Umfeld, als glücklich wahr genommen wirst, wirkst du automatisch schöner, frischer, jünger, fitter, sympathischer. Und wenn du nicht weißt, wie du für dich Glück interpretieren sollst? Male oder schreibe es auf. Was macht dich glücklich? Mich macht meine Familie glücklich, Gesundheit, Freunde, Sport, gutes Essen, Eis, eine warme Dusche, Sonne, Sommer, Meer und Strand, der Duft der Natur und im Reinen mit mir selbst zu sein.